Zitat Finanzminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz:
„Die Bestätigung des guten Ratings ist eine erfreuliche Nachricht. Das Land Hessen wirtschaftet umsichtig, zuverlässig und transparent. Die Krisen der vergangenen Jahre haben wir finanzpolitisch gut überstanden – auch dank wichtiger Weichenstellungen in den Jahren zuvor, wie etwa der Einführung der Schuldenbremse und der Konsolidierung des Haushalts. Noch im vergangenen Jahr konnten wir auch dadurch massive Steuerausfälle ausgleichen. Für die kommenden Jahre müssen wir zwar mit weiteren Einbußen und einer schwachen Konjunktur rechnen, doch wenn wir unseren finanzpolitischen Kurs weiter halten, wird Hessen auch zukünftige Krisen gut bewältigen – davon sind auch die Finanzmärkte überzeugt.“ 2
Fragen und Antworten
Müssen sich Bundesländer von einer Ratingagentur bewerten lassen?
Nein, Hessen ist nicht verpflichtet, sich von einer Ratingagentur bewerten zu lassen. Allerdings ist ein Rating am Kapitalmarkt Voraussetzung dafür, dass Anleihen des Landes bei Investoren national und international vermarktbar sind. Investoren benötigen für ihre Investmententscheidung ein anerkanntes Rating. Ratings führen auch zu einer Vergleichbarkeit. Deshalb lassen sich alle Bundesländer von mindestens einer Ratingagentur bewerten.
Warum und seit wann wird Hessen von einer Ratingagentur bewertet?
Hessen lässt seine Kreditwürdigkeit seit 2000 von S&P bewerten. Damit wird Hessens Bonität als Schuldner von einem unabhängigen Dritten objektiv dokumentiert. Mit den ausführlichen Analysen der finanzpolitischen und wirtschaftlichen Situation können Kapitalgeber im In- und Ausland das Risiko beim Erwerb von Anleihen des Landes besser einschätzen. Die Transparenz zahlt sich aus: Je besser das Rating, desto niedriger sind die so genannten Spreads (Auf- oder Abschläge zu den Kapitalmarktzinsen), die das Land für seine Anleihen bezahlen muss.
Wie sind Hessens Rating-Bewertungen in der Vergangenheit ausgefallen?
Hessen startete bei seinem ersten Rating im Jahr 2000 mit der Bestnote AAA. Unter anderem wegen der angespannten Haushaltslage und steigenden Verschuldung erfolgte allerdings 2003 eine Herabstufung auf AA+ und 2005 wiederum auf AA, jeweils mit stabilem Ausblick. Erst 2017 führten eine verbesserte Finanzlage und die erste Schuldentilgung seit Jahrzehnten zur Verbesserung des Ausblicks auf „positiv“. 2018 folgte dann die Hochstufung auf AA+, die bis heute unverändert geblieben ist.