Sie freuten sich heute über die geschlossene  Kooperationsvereinbarung: Dr. Jochen Cornelius-Bundschuh (Leiter der Stiftung Adam von Trott), Verena Onken von Trott (Tochter von Adam von Trott) und Hessens Finanzminister Professor Dr. R. Alexander Lorz (von links nach rechts).

Hessisches Ministerium der Finanzen

Gegen Ausgrenzung, Hass und Antisemitismus

Das eigene Bewusstsein schärfen gegen Hass oder Ausgrenzung, für Zivilcourage einstehen sowie Vielfalt zulassen. Das ist heute wichtiger denn je und für die Hessische Steuerverwaltung eine Verpflichtung. Deshalb findet auch die politische Bildung ihren Platz in der Aus- und Fortbildung. Finanzminister Lorz hat dazu in Bebra einen Kooperationsvertrag mit der Adam von Trott Stiftung unterzeichnet.

Zitate Professor Dr. R. Alexander Lorz, Finanzminister Hessen:

„Respekt, Toleranz und Gerechtigkeit sind nicht nur Worte, sondern Grundpfeiler unserer demokratischen Gesellschaft und unseres öffentlichen Dienstes, der diese Werte repräsentiert.“

„Das Vertrauen der Menschen in den Staat ist ein wichtiges gesellschaftliches Gut. In der Hessischen Steuerverwaltung haben wir deshalb ein dauerhaftes Bewusstsein für demokratische Werte und Zivilcourage geschaffen. Denn die Beschäftigten tragen als Repräsentanten des Staates eine besondere Verantwortung. Mit Seminaren und Fortbildungen setzen sie sich immer wieder aktiv mit Demokratie, Vielfalt und Gleichberechtigung auseinander. Die Kooperation mit der Adam von Trott Stiftung bildet hierfür einen weiteren Baustein.“

Zitat Konstanze Bepperling, Präsidentin der Oberfinanzdirektion:

„Gemeinsam mit der Stiftung Adam von Trott setzen wir ein starkes Zeichen gegen Hass und Antisemitismus. Die Kooperation betont die grundlegenden Werte, die in der Hessischen Steuerverwaltung gelebt werden: Wir engagieren uns gemeinsam für eine Gesellschaft, die für Toleranz, Respekt und Menschlichkeit einsteht, Vorurteile abbaut und Vielfalt lebt. Es ist uns ein großes Anliegen, den Beschäftigten ein vielfältiges Angebot an Weiterbildungsmöglichkeiten zu bieten, um ihre Kompetenzen und ihr Bewusstsein zu stärken. Nur gemeinsam können wir eine Zukunft gestalten, in der Intoleranz, Hass und Diskriminierung keinen Platz hat.“


Zitate Karl Jennemann, Direktor des Studienzentrums der Finanzverwaltung und Justiz:

„Für Auszubildende und dual Studierende sind die Bildungsveranstaltungen der Adam von Trott Stiftung ein wichtiger Teil ihrer beruflichen und persönlichen Entwicklung. Sie fördern das kritische Denken, erklären die gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen und vermitteln die Bedeutung unserer demokratischen Werte und die Verantwortung für sie. Der Blick auf die Geschichte des deutschen Widerstands und auf die aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen, wie Rassismus oder Hass, wird interaktiv und praxisnah aufbereitet. So tragen wir dazu bei, die demokratischen Werte sowohl im Berufsalltag als auch im gesellschaftlichen Miteinander nachhaltig zu stärken.“


Zitat Dr. Jochen Cornelius-Bundschuh, Leiter der Stiftung Adam von Trott:

„Für Adam von Trott war wichtig: eine Perspektive hat der Umsturz nur, wenn Menschen Grenzen überwinden und zusammenarbeiten, auch wenn sie sonst vieles trennt: ihre politische Überzeugung, ihre Herkunft, ihr Glaube. Wer für die Demokratie kämpft, muss sich schon in diesem Kampf der Menschenfeindlichkeit, dem gewaltförmigen Austragen von Konflikten und der Überheblichkeit des Lagerdenkens widersetzen; muss bereit sein zur Zusammenarbeit und zum Aushandeln von Kompromissen.“

Fragen und Antworten

Die Stiftung Adam von Trott in Imshausen betreibt seit 1986 am ehemaligen Sitz der Familie von Trott zu Solz einen Ort der Erinnerung und der Bildung. Der historische Sitz der Familie erinnert an Adam von Trott und alle, die Widerstand gegen das nationalsozialistische Unrechtsregime geleistet haben. Die Stiftung bietet Bildungsveranstaltungen an, die sich kritisch mit der Geschichte auseinandersetzen, die demokratische Verantwortung stärken und Menschen aller Alters- und Berufsgruppen ermutigen, mit Zivilcourage und (selbst-)kritisch für Vielfalt und Rechtsstaatlichkeit einzutreten.

Die Stiftung Adam von Trott legt ein besonderes Gewicht darauf, die jeweiligen historischen, regionalen und/oder beruflichen Kontexte der Menschen in ihren Bildungsprojekten zu berücksichtigen. Deshalb zielen die Angebote der Stiftung Adam von Trott darauf ab, Verwaltung demokratiefest, also möglichst resistent gegen Diskriminierungen, zu machen.

Die Kooperation beinhaltet Veranstaltungen für Auszubildende und dual Studierende, sowie Seminare für Ausbildungs- und Personalverantwortliche sowie Führungskräfte.

Gesellschaftliche und politische Veränderungen werden mit den Seminaren besser nachvollzogen und stärken das Verständnis für die Grundwerte der Demokratie. In Imshausen befassen sich die Teilnehmenden mit der Ausstellung zu Adam von Trott und der Geschichte des deutschen Widerstandes, mit Konflikten wie der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit, Rassismus oder Antisemitismus sowie Hate-Speech in der gegenwärtigen deutschen Gesellschaft. Die Auseinandersetzung im Seminar hilft, auch in der eigenen Arbeitswelt aufmerksam zu sein und danach zu fragen, was heute die Menschenrechte stärkt und ein demokratisches Zusammenleben fördert.

Allen Ausbildungs- und Personalverantwortlichen sowie Führungskräften der Hessischen Steuerverwaltung werden zudem Seminare zur Rolle der Finanzverwaltung vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg, so etwa zur Rolle der Finanzverwaltung bei der Enteignung jüdischen Eigentums und auch zu aktuellen Themen der demokratischen Bildung wie Hate Speech oder dem Umgang mit gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, in den Räumen der Stiftung oder in der Hessischen Steuerverwaltung angeboten.

Bereits 2020 schloss die Hessische Steuerverwaltung eine Kooperation mit der Bildungsstätte Anne Frank in Frankfurt. Die Bildungsstätte setzt sich seit ihrer Gründung im Jahr 1997 für die Stärkung von demokratischen und interkulturellen Kompetenzen ein. Als Zentrum für politische Bildung und Beratung entwickelt sie Konzepte und Methoden, um Jugendliche und Erwachsene für die aktive Teilhabe an einer offenen und demokratischen Gesellschaft zu stärken und zu ermutigen.

Seit 2020 haben bereits 1431 Anwärterinnen und Anwärter an verschiedenen Workshops, Vorträgen oder Veranstaltungen in dem integrierten Lernlabor der Bildungsstätte teilgenommen. Dadurch wurden sie in ihrer politischen Bildung gestärkt und für den angemessenen Umgang mit Anfeindungen, Intoleranz und Rassismus sensibilisiert.

Weitere Informationen zur Stiftung Adam von Trott finden Sie hierÖffnet sich in einem neuen Fenster

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