Nach einer turnusmäßigen Überprüfung im Oktober hat Standard & Poor’s gestern das Langfristrating des Landes mit „AA+ mit stabilem Ausblick“ auf hohem Niveau bestätigt. Die renommierte Ratingagentur hat dabei die umsichtige Haushaltsführung des Landes, das Festhalten an der Schuldenbremse sowie sein Engagement für die kommunalen Haushalte besonders gewürdigt.
Hessens Finanzminister Michael Boddenberg: „Hessen ist und bleibt stabil. Das bestätigt uns das aktuelle, positive Rating für die Haushaltslage. Angesichts des wirtschaftlichen Umfelds mit der noch nicht gebannten Gefahr einer Energiekrise durch den Angriffskrieg Russlands sowie eher verhaltenen Wirtschaftsaussichten ist das nicht selbstverständlich, sondern über Jahre durch konsequente Haushaltsführung hart erarbeitet. Wichtig ist: Mit dieser Arbeit müssen wir weitermachen, denn die kommenden Jahre werden Hessens Haushalt vor weitere Herausforderungen stellen. Wir möchten dabei weiter Kurs und die Landesfinanzen im Griff halten. Doch dieser Kurs fährt sich nicht von alleine, sondern nur, wenn man die Hände fest am Steuer der Ausgabenpolitik hat.“
Im aktuellen Ratingbericht, der in der Nacht zu Dienstag von Standard & Poor’s veröffentlicht wurde, wird die Haushaltspolitik des Landes wie folgt bewertet (eigene Übersetzung aus dem Englischen):
„Der stabile Ausblick spiegelt wider, dass Hessen trotz einer deutlichen Konjunkturabschwächung in den kommenden Jahren in der Lage sein wird, mit umsichtiger Haushaltspolitik insgesamt ausgeglichene Haushalte zu halten und einen hervorragenden Zugang zu externer Liquidität für lang- und kurzfristige Finanzierungen hat. Eine Stärke des Landes Hessen ist nach wie vor das Finanzmanagement. Hierdurch kann auch weiterhin aktiv gegen potenzielle Risiken für die finanzielle Leistungsfähigkeit vorgegangen und vorhersehbarer Kostendruck bewältigen werden. Hessens bisherige Verpflichtung zu Haushaltskonsolidierung und Kostenkontrolle unterstreicht unsere Einschätzung der politischen und betriebswirtschaftlichen Stärke des Landes.“
Standard & Poor’s setzt dabei auch auf das Bekenntnis der Hessischen Landesregierung zur Einhaltung der Schuldenbremse (eigene Übersetzung aus dem Englischen):
„Wir gehen davon aus, dass Hessen trotz der gegenwärtigen wirtschaftlichen Lage vorhat, seine Strategie beizubehalten, ohne Neuverschuldung auszukommen.“
Im Blick hat Standard & Poor’s für sein positives Rating nicht nur den Landeshaushalt, sondern auch die Haushaltslage von Hessens Kommunen (eigene Übersetzung aus dem Englischen):
„Mit der Unterstützung des Landes für seine Kommunen, die wir bei der Berechnung der Schuldenlast mit einbeziehen, steht Hessen unseres Erachtens nach an der Spitze der Initiativen der deutschen Bundesländer zum Abbau der Altschulden der Kommunen."
Hervorgehoben wird außerdem erneut wie bereits in den vergangenen Jahren das vorausschauende Schulden- und Liquiditätsmanagement des Landes. Standard & Poor’s schreibt (eigene Übersetzung aus dem Englischen):
„Hessen weist einen hohen Standard im Schulden- und Liquiditätsmanagement auf, indem es sein Schuldenportfolio aktiv steuert. Das Land hat die Zinssätze für Fälligkeiten teilweise festgeschrieben und die durchschnittliche Laufzeit seines Schuldenportfolios deutlich verlängert. Diese Maßnahmen erhöhen die Planbarkeit der Zinszahlungen.“
Die Bonität des Landes Hessen wird seit mehr als 20 Jahren von Standard & Poor’s beurteilt. Die Ratingentscheidungen erfolgen jährlich zum April und Oktober.