Nach einer turnusmäßigen Überprüfung im Oktober hat Standard & Poor’s gestern das Langfristrating des Landes mit „AA+ mit stabilem Ausblick“ auf hohem Niveau bestätigt. Die renommierte Ratingagentur hat dabei die umsichtige Haushaltsführung des Landes besonders gewürdigt. Die Bonität des Landes Hessen wird seit mehr als 20 Jahren von Standard & Poor’s beurteilt. Die Ratingentscheidungen erfolgen jährlich zum April und Oktober.
Im aktuellen Ratingbericht, der in der Nacht zu Samstag von Standard & Poor’s veröffentlicht wurde, werden das Finanzmanagement und die Haushaltspolitik des Landes wie folgt bewertet (eigene Übersetzung aus dem Englischen):
„Wir sind der Meinung, dass das Finanzmanagement des Landes Hessen sehr stark ist und proaktiv auf potenzielle Risiken im Zusammenhang mit der finanziellen Leistungsfähigkeit eingegangen wird. Hessens bisheriger Einsatz zur Haushaltskonsolidierung und Kostenkontrolle unterstreicht unsere Einschätzung der politischen Stärke und Leistungsfähigkeit. Hessen hat die haushaltspolitischen Herausforderungen der Pandemie sehr umsichtig gemeistert.“
Standard & Poor´s würdigt dabei die Bemühungen des Landes, die Neuverschuldung wieder auf Null zurückzuführen. Dies wird nach Einschätzung der Ratingagentur dadurch unterstützt, dass das Ausgabenwachstum in den nächsten Jahren auch weiterhin unterhalb des Wachstums der Steuereinnahmen liegen wird.
Hervorgehoben wird außerdem das vorausschauende Schulden- und Liquiditätsmanagement des Landes. Standard & Poor’s schreibt (eigene Übersetzung aus dem Englischen):
„Hessen weist einen hohen Standard im Schulden- und Liquiditätsmanagement auf, indem es sein Schuldenportfolio aktiv steuert. Das Land hat die Zinssätze für Fälligkeiten teilweise festgeschrieben und die durchschnittliche Laufzeit seines Schuldenportfolios deutlich verlängert. Diese Maßnahmen erhöhen die Planbarkeit der Zinszahlungen.“
Hessens Finanzminister Michael Boddenberg: „Das positive Ratingergebnis zeigt, dass Hessen die besondere Ausnahmesituation der Corona-Krise und der Überlagerung durch eine durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine ausgelöste Preis-, Energie- und Flüchtlingskrise bislang gut durchgestanden hat. Die Voraussetzung hierfür war die Einführung der Schuldenbremse sowie eine erfolgreiche Konsolidierungspolitik in den Jahren vor Corona. So hält Hessen klaren Kurs in unsicheren Zeiten.“