Ein Schild mit der Aufschrift AA+ Rating vor blauem Himmel.

Hessisches Ministerium der Finanzen

Hessen bekommt erneut gutes Rating

Die Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P) überprüft regelmäßig ihre Einschätzung der hessischen Finanzpolitik und der Kreditwürdigkeit des Landes. Dabei ist jetzt das positive Ergebnis der vergangenen Jahre bestätigt und Hessen erneut mit „AA+ mit stabilem Ausblick“ bewertet worden. Dank dieser guten Bewertung sind die Zinsen, die das Land für seine Anleihen zahlen muss, niedriger.

Zitate Finanzminister Professor Dr. R. Alexander Lorz:

„Das erneut gute Rating der renommierten Agentur ist keine Selbstverständlichkeit und daher umso erfreulicher. Im dritten Jahr der wirtschaftlichen Flaute in Deutschland sind alle öffentlichen Haushalte extrem unter Druck. Doch trotz der aktuell gewaltigen Herausforderungen bleibt Hessens Kreditwürdigkeit an den Finanzmärkten weiterhin gut. Das zahlt sich für das Land buchstäblich aus. Wir zahlen vergleichsweise niedrige Zinsen.“

„Das Rating bestärkt uns in unserer Haushaltspolitik: Wir nutzen das Geld der Steuerzahlenden gezielt für wichtige und zukunftsweisende Investitionen. Gleichzeitig müssen wir nachhaltig sparen.“

Auszüge aus dem Ratingbericht (in eigener Übersetzung aus dem Englischen):

„Der stabile Ausblick spiegelt unsere Einschätzung wider, dass die nationale wirtschaftliche Erholung und gleichzeitige lokale Maßnahmen zur Kostenkontrolle dazu beitragen werden, die Haushaltslage im Prognosezeitraum zu verbessern.“

„Das Bundesland profitiert weiterhin von den Vorteilen einer robusten und diversifizierten Wirtschaft, die in erster Linie vom Dienstleistungssektor getragen wird, der etwa 75 Prozent der Bruttowertschöpfung ausmacht. Es verfügt außerdem über einen starken Pharmasektor und ist maßgeblich im Finanz- und Transportwesen engagiert. Obwohl die Wirtschaft des Bundeslandes aufgrund ihrer Kombination aus Dienstleistungen und Fertigung widerstandsfähig ist, bleibt sie aufgrund ihrer exportorientierten Unternehmen dennoch etwas anfällig für Risiken im globalen Handel und in der Lieferkette.“

„Im Rahmen seines kommunalen Hilfsprogramms tilgt Hessen die kurzfristigen Schulden seiner Kommunen aus dem Landeshaushalt, was Hessen unserer Ansicht nach an die Spitze der deutschen Bundesländer bringt, die Initiativen zur Entlastung der Kommunen ergreifen.“

Fragen und Antworten

Nein, Hessen ist nicht verpflichtet, sich bewerten zu lassen. Allerdings ist ein Rating am Kapitalmarkt Voraussetzung dafür, dass Anleihen des Landes bei Investoren national und international vermarktbar sind. Investoren brauchen diese Bewertung für ihre Entscheidungen. Ratings schaffen zudem Vergleichbarkeit. Deshalb lassen sich alle Bundesländer von mindestens einer Ratingagentur bewerten.

Hessen lässt seine Kreditwürdigkeit seit 2000 von S&P und seit 2024 zusätzlich von der europäischen Agentur Scope bewerten. Die Ratings dokumentieren Hessens Bonität als Schuldner – objektiv und unabhängig. Kapitalgeber im In- und Ausland können so das Risiko beim Kauf hessischer Anleihen besser einschätzen. Die Transparenz lohnt sich: Je besser das Rating, desto niedriger sind die Spreads (Auf- oder Abschläge zu den Kapitalmarktzinsen), die das Land für seine Anleihen zahlt.

Hessen startete im Jahr 2000 mit der Bestnote „AAA“ bei S&P. Wegen der angespannten Haushaltslage und steigender Verschuldung erfolgte 2003 eine Herabstufung auf „AA+“ und 2005 auf „AA“ (jeweils mit stabilem Ausblick). Erst 2017 verbesserte sich der Ausblick auf „positiv“ – dank einer stabileren Finanzlage und der ersten Schuldentilgung seit Jahrzehnten. 2018 folgte die Hochstufung auf „AA+“, die bis heute gilt.

Bei der ersten Bewertung durch Scope 2024 erreichte Hessen die Bestnote „AAA mit stabilem Ausblick“, die im September 2024 bestätigt wurde.

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