„Das Finanzamt Nidda bekommt zusätzliche Arbeitsplätze und einen Neubau. Der Mietvertrag für den neuen Standort in der Innenstadt ist unterzeichnet. Ein Einzug Ende 2023 ist angepeilt. Nidda ist eine der Gewinnerinnen der Reform der Hessischen Steuerverwaltung, mit der wir Arbeit zu den Menschen und in die Heimat bringen. Unterm Strich aller Reformschritte verlagern wir 60 Arbeitsplätze nach Nidda. Dieser enorme Zuwachs erfordert auch eine neue Unterbringung, da das bisherige Amt ohnehin in die Jahre gekommen war. Mehr Arbeitsplätze, mehr Aufgaben, neues Amt: Wir stärken damit den Standort Nidda und freuen uns, den Beschäftigten in der Wetterau heimatnahe, sichere und moderne Arbeitsplätze anbieten zu können“, sagte Hessens Finanzminister Michael Boddenberg heute in Wiesbaden. Er stellte die vierte und vorerst abschließende Runde der Strukturreform der Hessischen Steuerverwaltung vor.
Steuererklärungen aus Offenbach werden zukünftig in Nidda bearbeitet
Bereits bekannt war, dass das Finanzamt Nidda im Zuge der Reform von der Einrichtung einer von hessenweit nur neun Finanzkassen sowie von den Aufgaben der land- und forstwirtschaftlichen Betriebsprüfung profitiert. Neu ist nun: „Offenbacher Steuererklärungen bringen weitere Arbeitsplätze nach Nidda. Die Bearbeitung der Steuererklärung ist ortsungebunden möglich, vor allem da die Steuerverwaltung eine der digitalsten Verwaltungen ist. Wo immer es sinnvoll ist, bündeln wir daher Aufgaben in Finanzämtern in ländlichen Regionen Hessens. Arbeit zu den Menschen und in die Heimat zu bringen ist unser Ziel, das Hand in Hand geht mit einer modernen und effektiven Steuerverwaltung. Steuerklärungen von Offenbacherinnen und Offenbachern werden daher zukünftig auch in der Wetterau bearbeitet“, erläuterte Boddenberg. Die Verlagerung soll zum Dezember 2022 erfolgen.
Mietvertrag für Neubau unterzeichnet
„Mit der Unterzeichnung des Mietvertrages für das neue Gebäude ist die erste Hürde für den Neubau und den späteren Umzug des Amtes bewältigt. Es wird für uns sicher eine spannende Aufgabe sein, das Bauvorhaben zu begleiten. Mit neuen Räumlichkeiten und modernen Arbeitsplätzen sehen wir das Finanzamt Nidda für alle zukünftigen Aufgaben gut gerüstet“, sagten Christine Putzo und Almut Marchesi, die sich die Leitung des Finanzamts Nidda teilen.
Vermieterin des Neubaus ist die Revikon GmbH. „Wir freuen uns sehr, dass mit der Ansiedlung des Finanzamtes auf dem ehemaligen Pfleiderer Gelände ein weiterer wichtiger Baustein zur Wiederbelebung des Areals und zur Schaffung von Arbeitsplätzen gelungen ist“, sagte Daniel Beitlich, Geschäftsführer der Revikon GmbH.
Bereits Anfang nächsten Jahres sollen die Bauarbeiten beginnen. Im dritten Quartal 2023 könnte der Bau dann fertig sein und sich der Einzug anschließen.
„Mit der Neuunterbringung können wir gewährleisten, dass das neue Finanzamt Nidda über vier Etagen mit einer Fläche von knapp 4000 m² so gestaltet wird, dass es den Anforderungen und Bedürfnissen des Finanzamtes, aber auch der neuen und modernen Arbeitswelt entspricht. Das neue Gebäude erlaubt es uns, dem wachsenden Kapazitätsbedarf nachzukommen und wichtige Themenbereiche unserer Steuerverwaltung räumlich optimiert zu organisieren“, sagte Finanzminister Boddenberg.
Grundgedanken und Ziele der Reform gelten auch in der vierten Runde
„Die Hessische Steuerverwaltung ist eine der innovativsten in ganz Deutschland. Die Herausforderungen immer komplexer werdender Steuerfälle geht sie beherzt an. Dabei nutzen wir die Chancen der Digitalisierung für mehr Steuergerechtigkeit, mehr Service und für moderne Arbeitsbedingungen, auch und gerade auf dem Land. Mit der Reform der Steuerverwaltung verlagern wir mindestens 1200 Arbeitsplätze aufs Land und schaffen moderne, zukunftsfeste Strukturen“, sagte Finanzminister Michael Boddenberg. „Mit der Strukturreform erreichen wir zwei wichtige Ziele: Wir stellen die Steuerverwaltung zukunftsfest und effizient auf. In den Großstädten, aber auch im ländlichen Raum. Denn wir bringen Arbeit zu den Menschen in ihre Heimat. Das können Bürgerinnen und Bürger wie Beschäftigte von uns erwarten. Die Steuerverwaltung sorgt dafür, dass Steuern gerecht erhoben werden und somit unser aller Gemeinwesen finanziert werden kann. Dafür ist sie in Hessen auch in Zukunft bestens gerüstet.“
„Wir bündeln Aufgaben und vergrößern somit das Fachwissen dort, wo sie bearbeitet werden. Ist dies ortsungebunden möglich, verlagern wir diese Arbeiten und damit attraktive und sichere Arbeitsplätze aufs Land. Ist es hingegen sinnvoller, Aufgaben an einem bestimmten Ort zu bearbeiten, machen wir das. So werden Hessens größte Unternehmen zentral in den großen Finanzämtern geprüft, dort, wo diese Unternehmen meistens sitzen. Wichtig dabei ist und bleibt: Die Kolleginnen und Kollegen folgen nur dann mit ihrem Arbeitsbereich in ein anderes Finanzamt, wenn sie das möchten. Die Verlagerung von Arbeitsplätzen in den ländlichen Raum klappt bisher hervorragend, denn viele unserer Kolleginnen und Kollegen wollen heimatnäher arbeiten“, beschrieb Finanzminister Boddenberg die Grundgedanken der Reform.
„Mit der vierten Runde stoßen wir die Verlagerung von rund 500 Arbeitsplätzen in ländlichere Ämter an. Wir bündeln die Bearbeitung der Steuererklärungen von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im ländlichen Raum. Ebenso fassen wir die Bearbeitung der Lohnsteuer zusammen: Immer, wenn es zielführend ist, regionalisieren wir auch diese im ländlichen Raum. Gleichzeitig modernisieren wir die Finanzamtsstrukturen in den Ballungszentren. Dort gilt bald: eine Stadt, ein Amt. In Kassel, Offenbach und Wiesbaden legen wir die bisher jeweils zwei selbstständigen Finanzämter zu je einem, in Frankfurt die bisher fünf Finanzämter zu einem Finanzamt zusammen. Damit bauen wir Doppelstrukturen ab und werden durch die dadurch mögliche weitere fachliche Spezialisierung noch schlagkräftiger“, fasste Boddenberg die heute vorgestellten Veränderungen zusammen.
Die Umsetzung der Reform im Überblick
Die Steuerverwaltung hat 2017 mit ihrer Strukturreform begonnen und seitdem in drei, mit heute nun in vier Runden unterschiedliche Reformschritte vorgestellt. Aus den ersten drei Runden wurden bereits zahlreiche Projekte umgesetzt: 500 Beschäftigte können schon heimatnäher arbeiten. Die Verlagerung weiterer rund 200 Arbeitsplätze wurde bereits angestoßen. Nun kommen rund 500 weitere dazu.
„Land hat in Hessen Zukunft. Die Steuerverwaltung trägt dazu mit vielen weiteren sicheren und modernen Arbeitsplätzen bei. Das ist gut für unsere Beschäftigten und ihre Familien, gut für die Umwelt und für viele Städte und Gemeinden in allen Teilen Hessens“, sagte Finanzminister Michael Boddenberg.