Zusätzliche Arbeitsplätze für das Finanzamt Bensheim

Arbeit zu den Menschen und in die Heimat bringen: Finanzminister Boddenberg stellt weitere Runde der Reform der Steuerverwaltung vor. Pressemitteilung vom 16. Dezember 2021.

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„Bensheim ist eine der Gewinnerinnen der Strukturreform der Hessischen Steuerverwaltung, mit der wir uns noch effektiver aufstellen und, wo immer dies sinnvoll möglich ist, Arbeitsplätze aus den Ballungsräumen in ländlicher gelegene Finanzämter verlagern. Unterm Strich aller Reformschritte können wir im Finanzamt Bensheim nicht nur, wie bislang bekannt, zusätzliche rund 40, sondern über 60heimatnahe Arbeitsplätze anbieten“, sagte Hessens Finanzminister Michael Boddenberg heute in Wiesbaden. Er stellte die vierte und vorerst abschließende Runde der Strukturreform der Hessischen Steuerverwaltung vor.

Bereits bekannt war, dass Bensheim die Bearbeitung der Körperschaftsteuerfälle übernommen hat, für die vorher das Finanzamt Darmstadt zuständig war. Neu ist nun, dass das Finanzamt Bensheim auch neue Aufgaben in der Bearbeitung der Lohnsteuer bekommt.

Bearbeitung der Lohnsteuer wird regionalisiert

„Nur noch neun Finanzämter werden sich künftig um die Bearbeitung der Lohnsteuer kümmern. Bislang tut dies jedes Finanzamt. Auch hier sorgen wir für eine beachtliche Verlagerung von Arbeitsplätzen aufs Land: etwa 170 Arbeitsplätze kommen in ländlicheren Ämtern an – unter anderem auch in Bensheim“, erläuterte Boddenberg. „Wir vereinfachen damit auch die Arbeiten vieler großer Unternehmen, denn sie können die Bearbeitung der Lohnsteuer an einer Stelle einfordern. Das ist ein Abbau unnötiger Bürokratie.“

Standorte der Lohnsteuer-Bearbeitung werden folgende Finanzämter sein: Bensheim, Frankfurt, Fulda, Gießen, Hanau, Hofheim, Kassel, Langen und Marburg-Biedenkopf. Die Umsetzung dieser Verlagerung erfolgt schrittweise bis 2023. Sie wurde zum 1. Dezember bereits in Fulda, Frankfurt und Marburg-Biedenkopf begonnen.

„Im Finanzamt Bensheim hat sich viel getan: Neue Aufgaben und mehr Arbeitsplätze haben dazu geführt, dass das Gebäude um zwei Stockwerke erhöht wurde. Zudem konnte die Verwaltungsstelle des Finanzamts in Fürth saniert und um ein Hessen-Büro ergänzt werden. Die Steuerverwaltung kann im Kreis Bergstraße ganz sicher als attraktiver Arbeitgeber gelten“, sagte Finanzminister Boddenberg.

Grundgedanken und Ziele der Reform gelten auch in der vierten Runde

„Die Hessische Steuerverwaltung ist eine der innovativsten in ganz Deutschland. Die Herausforderungen immer komplexer werdender Steuerfälle geht sie beherzt an. Dabei nutzen wir die Chancen der Digitalisierung für mehr Steuergerechtigkeit, mehr Service und für moderne Arbeitsbedingungen, auch und gerade auf dem Land. Mit der Reform der Steuerverwaltung verlagern wir mindestens 1200Arbeitsplätze aufs Land und schaffen moderne, zukunftsfeste Strukturen“, sagte Finanzminister Michael Boddenberg. „Mit der Strukturreform erreichen wir zwei wichtige Ziele: Wir stellen die Steuerverwaltung zukunftsfest und effizient auf. In den Großstädten, aber auch im ländlichen Raum. Denn wir bringen Arbeit zu den Menschen in ihre Heimat. Das können Bürgerinnen und Bürger wie Beschäftigte von uns erwarten. Die Steuerverwaltung sorgt dafür, dass Steuern gerecht erhoben werden und somit unser aller Gemeinwesen finanziert werden kann. Dafür ist sie in Hessen auch in Zukunft bestens gerüstet.“

„Wir bündeln Aufgaben und vergrößern somit das Fachwissen dort, wo sie bearbeitet werden. Ist dies ortsungebunden möglich, verlagern wir diese Arbeiten und damit attraktive und sichere Arbeitsplätze aufs Land. Ist es hingegen sinnvoller, Aufgaben an einem bestimmten Ort zu bearbeiten, machen wir das. So werden Hessens größte Unternehmen zentral in den großen Finanzämtern geprüft, dort, wo diese Unternehmen meistens sitzen. Wichtig dabei ist und bleibt: Die Kolleginnen und Kollegen folgen nur dann mit ihrem Arbeitsbereich in ein anderes Finanzamt, wenn sie das möchten. Die Verlagerung von Arbeitsplätzen in den ländlichen Raum klappt bisher hervorragend, denn viele unserer Kolleginnen und Kollegen wollen heimatnäher arbeiten“, beschrieb Finanzminister Boddenberg die Grundgedanken der Reform.

„Mit der vierten Runde stoßen wir die Verlagerung von rund 500 Arbeitsplätzen in ländlichere Ämter an. Wir bündeln die Bearbeitung der Steuererklärungen von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im ländlichen Raum. Ebenso fassen wir die Bearbeitung der Lohnsteuer zusammen: Immer, wenn es zielführend ist, regionalisieren wir auch diese im ländlichen Raum. Gleichzeitig modernisieren wir die Finanzamtsstrukturen in den Ballungszentren. Dort gilt bald: eine Stadt, ein Amt. In Kassel, Offenbach und Wiesbaden legen wir die bisher jeweils zwei selbstständigen Finanzämter zu je einem, in Frankfurt die bisher fünf Finanzämter zu einem Finanzamt zusammen. Damit bauen wir Doppelstrukturen ab und werden durch die dadurch mögliche weitere fachliche Spezialisierung noch schlagkräftiger“, fasste Boddenberg die heute vorgestellten Veränderungen zusammen.

Die Umsetzung der Reform im Überblick

Die Steuerverwaltung hat 2017 mit ihrer Strukturreform begonnen und seitdem in drei, mit heute nun in vier Runden unterschiedliche Reformschritte vorgestellt. Aus den ersten drei Runden wurden bereits zahlreiche Projekte umgesetzt: 500Beschäftigte können schon heimatnäher arbeiten. Die Verlagerung weiterer rund 200 Arbeitsplätze wurde bereits angestoßen. Nun kommen rund 500 weitere dazu.

„Land hat in Hessen Zukunft. Die Steuerverwaltung trägt dazu mit vielen weiteren sicheren und modernen Arbeitsplätzen bei. Das ist gut für unsere Beschäftigten und ihre Familien, gut für die Umwelt und für viele Städte und Gemeinden in allen Teilen Hessens“, sagte Finanzminister Michael Boddenberg.