Hessens Finanzstaatssekretär Uwe Becker (links im Bild) freut sich beim Richtfest gemeinsam mit dem Leiter des Finanzamts Limburg-Weilburg, Andreas Wendland, über die Baufortschritte beim zukünftigen Dienstgebäude und überreicht ihm Brot und Salz.

Hessisches Ministerium der Finanzen

Richtfest für den Neubau des Finanzamts Limburg-Weilburg

Darum geht es:

Die Bauarbeiten am Neubau des Finanzamts Limburg-Weilburg schreiten zügig voran: Heute konnte Hessens Finanzstaatssekretär Uwe Becker bereits mit den Bauherren und zukünftigen Vermietern – Christoph und Stephan Müller von der M&M Gemini Ost GmbH – das Richtfest feiern. Nötig wurde die neue Unterbringung der aktuell rund 250 Beschäftigten auch, weil das Finanzamt Limburg-Weilburg durch die Strukturreformen der Hessischen Steuerverwaltung neue Aufgaben bekommt – und dadurch bis 2026 von insgesamt etwa 100 neuen Arbeitsplätzen profitiert.

Zitat Staatssekretär Uwe Becker:

„Das Finanzamt Limburg-Weilburg ist ein wichtiger Standort der Hessischen Steuerverwaltung und profitiert stark von den Strukturreformen, mit denen wir Arbeit zu den Menschen in den ländlicheren Regionen bringen. So kommen immer mehr Aufgaben und Beschäftigte in die Domstadt. Die bisherigen Liegenschaften in Limburg und Weilburg reichen da einfach nicht mehr aus – und sind zudem teilweise schon in die Jahre gekommen. Zukünftig werden alle Beschäftigten des Finanzamts nun zusammen in Limburg unter einem Dach arbeiten. Das bringt nicht nur organisatorische Vorteile mit sich, sondern war auch der Wunsch vieler Beschäftigter. Ich freue mich deshalb sehr, dass wir im Gemini Plaza eine moderne, nachhaltige und in vielerlei Hinsicht effiziente Unterbringung mit hervorragender Verkehrsanbindung gefunden haben. Dafür – und auch für die schnelle Umsetzung des Bauprojektes – möchte ich mich bei den Bauherren und Vermietern der Müller & Müller-Gruppe und allen anderen Beteiligten herzlich bedanken. Von dem Projekt wird nicht nur die Hessische Steuerverwaltung, sondern sicher auch die ganze Region nachhaltig profitieren.“

Zitat Christoph Müller, Geschäftsführer und Gesellschafter der M&M Gemini Ost GmbH:

„Wir haben bei der Planung größten Wert auf Energieeffizienz gelegt und errichten das Gebäude im KfW 40 ee Standard, d.h. mit Wärmepumpe und PV-Anlage. Die Entwicklung der Energiekosten seit dem hat gezeigt, dass das der richtige Weg war. Die Mieter von Gemini Plaza Ost profitieren hiervon durch außerordentlich niedrige Nebenkosten für Heizen und Kühlen, beides funktioniert über Deckensegel. Das Gebäude ist damit wirtschaftlich und durch das von einer klassischen, zeitlosen Architektur geprägte Erscheinungsbild zugleich repräsentativ. Für die Nutzer bedeutet dieser hervorragende energetische Standard inklusive Kühlmöglichkeiten im Sommer eine erhebliche Verbesserung des Arbeitsumfeldes. Wir freuen uns, dass sich das Land Hessen für uns als Vermieter entschieden hat. Die Vermietungsquote von rund 90 Prozent zeigt, dass wir mit dem Gebäude den Nerv der Zeit getroffen haben. Die derzeit noch verfügbaren Büroflächen sind in der 4. Etage. Die Fertigstellung des Gebäudes erwarten wir für den Frühherbst 2025.“

Zitat Oberfinanzpräsidentin Konstanze Bepperling:

„Das heutige Richtfest markiert einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zu einem modernen und effizienten Dienstgebäude. Dieses Gebäude steht für unseren selbst gesetzten Maßstab, unseren Beschäftigten ein modernes, nachhaltiges und effizientes Arbeitsumfeld zu bieten. Dies trägt maßgeblich dazu bei, dass wir uns als attraktiver Arbeitgeber verstehen. Die neue Unterbringung, in der alle Beschäftigten am selben Ort ihrer Tätigkeit nachgehen können werden, wird sich nicht nur in der täglichen Aufgabenerledigung, sondern auch im Miteinander der Beschäftigten des Finanzamts Limburg-Weilburg äußern. Ich freue mich sehr, dass die Beschäftigten schon bald die Vorzüge des modernen Dienstgebäudes nutzen können.“

Zitat Andreas Wendland, Amtsleiter des Finanzamts Limburg-Weilburg:

„Das Finanzamt Limburg-Weilburg hat in den vergangenen Jahren stark von den laufenden Strukturreformen der Hessischen Steuerverwaltung profitiert und an Bedeutung gewonnen. Als Amtsleiter durfte ich den Prozess vor Ort eng begleiten und freue mich nun auf die Neuunterbringung, die den gestiegenen Anforderungen als auch den Interessen der Bediensteten vollauf gerecht wird. Die Vorfreude bei den Bediensteten auf eine moderne, zukunftsfähige Unterbringung ist ebenso groß und wächst mit jedem Baufortschritt. Mit dem heutigen traditionellen Richtfest rückt der Umzug für die Bediensteten in greifbare Nähe, möge es nach zünftigem Brauch dem Gebäude viel Glück bringen“.

Zitat Thomas Platte, Direktor des Landesbetriebs Bau und Immobilien Hessen (LBIH):

„Die Anmietung geeigneter Immobilien ist einer von mehreren Wegen, wie der LBIH eine zeitgemäße und wirtschaftliche Unterbringung von Landesbehörden sicherstellt. Als zuständiger Dienstleister der Landesverwaltung koordinieren wir gern auch in Limburg diesen umfangreichen Prozess – natürlich in enger Abstimmung mit allen weiteren Beteiligten. Dem Bauverlauf wünsche ich auch weiterhin einen unfallfreien, glücklichen Verlauf.“

Fragen und Antworten

Das neue Finanzamtsgebäude ist ein Investorenbau und Teil des Gebäudekomplexes Gemini Plaza. Bauherr und Vermieter ist die M&M Gemini Ost GmbH. Das Land Hessen mietet in dem sechsgeschossigen Gemini Plaza Ost in der Siemensstraße eine Gesamtfläche von rund 6.200 m² in den Stockwerken 1 bis 3 an. Die Laufzeit des Mietvertrags beträgt 15 Jahre mit einer fünfjährigen Verlängerungsoption. 

Das neue Finanzamt ist verkehrstechnisch gut angebunden und sowohl mit dem öffentlichen Nahverkehr, als auch mit dem Fahrrad oder mit dem Auto gut zu erreichen: So wird es in der unmittelbaren Nähe eine Bushaltestelle und PKW-Parkplätze sowie Fahrradabstellplätze – jeweils auch mit einigen Ladestationen – geben. Auf dem Dach des Gebäudes sorgt eine Photovoltaikanlage für nachhaltige Energie und im Erdgeschoss sollen eine Aldi-Filiale und ein Bäcker Einkaufsmöglichkeiten bieten. Die angemieteten Flächen des Finanzamts werden nach dem Multi-Space-Konzept eingerichtet, das sich in der Hessischen Steuerverwaltung bereits erfolgreich etabliert hat – zuletzt etwa in den Finanzämtern in Fulda und Nidda. Durch die Einteilung in verschiedene Arbeitszonen mit passender Einrichtung fördert das Bürokonzept flexibles und produktives Arbeiten und ermöglicht den Beschäftigten so die freie Wahl des Arbeitsplatzes. Den jeweiligen Aufgaben entsprechend können sie unter anderem zwischen verschiedenen Büroarbeitsplätzen und vielfältigen Kommunikations- und Besprechungszonen wählen. Das Multi-Space-Konzept bietet dadurch ideale Bedingungen für die moderne Arbeitswelt und reduziert mithilfe des Desk-Sharing-Prinzips gleichzeitig den Flächenbedarf erheblich. So gelingt es, die Neuunterbringung des Finanzamts trotz eines deutlichen Personalaufwuchses mit einem reduzierten Flächenbedarf von rund 20 Prozent zu realisieren und in der Folge dauerhaft Energie- und sonstige Betriebskosten einzusparen. 

Durch den starken Personalzuwachs reicht die Kapazität der bisherigen Liegenschaften an den Standorten in Limburg und Weilburg nicht mehr aus. Die Gebäude sind außerdem größtenteils sanierungsbedürftig, deshalb ist eine Neuunterbringung des gesamten Finanzamts Limburg-Weilburg nötig. Aus organisatorischen Gründen und im Interesse der Beschäftigten vor Ort werden die beiden Standorte künftig in Limburg zusammengeführt und die Verwaltungsstelle Weilburg aufgelöst.

Das Finanzamt Limburg-Weilburg profitiert von den laufenden Strukturreformen der Hessischen Steuerverwaltung zur Stärkung des ländlichen Raums, bei denen Aufgaben gebündelt und in ländlich gelegene Ämter verlagert werden. So wurde 2019 etwa ein Regionalkassenstandort mit rund 30 zusätzlichen Arbeitsplätzen eingerichtet. Seit 2022 werden Steuererklärungen von Arbeitnehmern aus Wiesbaden an dem Standort bearbeitet, was weitere 35 Arbeitsplätze mit sich brachte. Bis 2026 wird zudem eine regionale Bewertungsstelle eingerichtet, wodurch sich der Zuwachs durch die Strukturreformen in Limburg auf etwa 100 neugeschaffene Arbeitsplätze summieren wird.

Arbeit zu den Menschen und in die Heimat bringen – unter diesem Motto reformiert die Hessische Steuerverwaltung seit 2018 ihre Strukturen, um sich noch besser und effizienter aufzustellen. Dies geschieht durch weitere Spezialisierungen und Bündelung von fachlichen Aufgaben in den Finanzämtern. Von den Strukturmaßnahmen profitieren nicht nur die Bürgerinnen und Bürger, sondern auch die Beschäftigten: Ländlicher gelegene Finanzämter werden aufgewertet und dort attraktive, hochwertige und perspektivreiche Dienstposten geschaffen. Zahlreiche Mitarbeitende haben dadurch die Möglichkeit, ihrer Arbeit für die Hessische Steuerverwaltung in ihrer Heimat nachzugehen. Das bedeutet auch kürzere Wege zur Arbeit, weniger Pendlerströme und dadurch noch mehr Klimaschutz. Unsere Nachwuchskräfte erhalten zudem die Option, auch in den ländlichen Räumen Hessens einen sinnstiftenden und zukunftsfähigen Ausbildungs- und Arbeitsplatz zu finden. Insgesamt werden mindestens 1200 Arbeitsplätze durch die Strukturreform in den ländlichen Raum verlagert.

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