„In Nidda sieht man, was es heißt, Arbeit zu den Menschen und in die Heimat zu bringen: Für rund 60 zusätzliche Beschäftigte, die heimatnah in der Wetterau arbeiten können, braucht das Finanzamt mehr Platz und daher einen Neubau. Wie schnell dieser trotz der bekannten Probleme mit Lieferketten und Baumaterial hier hochgezogen wird, ist beeindruckend zu sehen“, erklärte Finanzstaatssekretär Dr. Martin Worms heute beim Richtfest des Neubaus des Finanzamtes in Nidda.
Seit 2018 reformiert die Hessische Steuerverwaltung ihre Strukturen. Durch weitere Spezialisierungen und Bündelung von fachlichen Aufgaben haben die Strukturmaßnahmen vor allem das Ziel, die Hessische Steuerverwaltung noch besser und effektiver aufzustellen. Zugleich gelingt es damit, ländlicher gelegene Finanzämter aufzuwerten und dort attraktive, hochwertige und perspektivreiche Dienstposten zu schaffen. Hierdurch wird zahlreichen Beschäftigten die Möglichkeit geboten, ihrer Arbeit für die Hessische Steuerverwaltung in ihrer Heimat nachzugehen. Daneben wird vielen jungen Nachwuchskräften die Perspektive geboten, auch im ländlich gelegenen Raum einen sinnstiftenden und zukunftsfähigen Ausbildungs- und Arbeitsplatz zu finden.
Etwa 500 Beschäftigte arbeiten dank dieser Initiative bereits schon jetzt heimatnäher. Über 700 weitere werden folgen. Dauerhaft und unabhängig von der Corona-Pandemie. Arbeit zu den Menschen und in die Heimat bringen ist nicht nur der Name dieser Strukturreform, sondern bereits schon hundertfach umgesetzt.
Nidda profitiert mit 60 zusätzlichen Arbeitsplätzen von der Reform: Steuererklärungen aus Offenbach sollen dort zukünftig bearbeitet werden, zudem ist Nidda bereits Standort einer von hessenweit nur neun Finanzkassen. Auch Aufgaben der land- und forstwirtschaftlichen Betriebsprüfung wurden nach Nidda verlagert.
„Mit dem modern ausgestatteten Neubau schaffen wir dringend benötigte Kapazitäten und können wichtige Arbeitsbereiche unserer Steuerverwaltung noch besser organisieren“, sagte Worms. Die Arbeitsplätze können flexibel von den Beschäftigten genutzt werden. „Da es viele Möglichkeiten gibt, zeitweise auch im Heimbüro zu arbeiten, müssen nur noch 80 Prozent der Arbeitsplätze im Amt vorgehalten werden. Das spart nicht nur nachhaltig Grundfläche, sondern auch Material-, Strom- und Heizkosten.“
Im Mai dieses Jahres wurde der Grundstein für das neue Gebäude gelegt und nur ein halbes Jahr später ist der Rohbau fertiggestellt. Der Neubau soll bereits im dritten Quartal 2023 fertiggestellt werden. Verantwortlich dafür ist die Firma Revikon aus Gießen, die das Gebäude an das Land vermieten wird.
Daniel Beitlich, Geschäftsführer der Revikon GmbH: „Das Bauen selbst ist zurzeit eine echte Herausforderung. Steigende Preise, fehlende Baustoffe und vor allem der Mangel an Kapazitäten der Branche machen das Bauen eines solchen Gebäudes zur echten Herausforderung. Wir als Revikon sind froh, dass unser Konzept zur Gebäudeerstellung mit lokalen, lang vertrauten Partnern aus dem Handwerk voll aufgeht. Alle ziehen an einem Strang, das gilt auch für die Zusammenarbeit mit dem Finanzamt und dem Land Hessen. Das Gebäude haben wir auf einem sehr hohen Niveau der Energieeinsparung geplant. Die aktuelle Energiekrise zeigt, dass diese Planung mit BEG 40 erneuerbaren Energien der richtige Weg ist.“
Christine Putzo, Amtsleiterin des Finanzamtes Nidda: "Wir freuen uns, dass wir von der Förderung des ländlichen Raums profitieren, wachsen und unsere Aufgaben zukünftig gemeinsam in einem attraktiven Arbeitsumfeld erfüllen können."
Konstanze Bepperling, Finanzpräsidentin der Oberfinanzdirektion: „Das Neubauprojekt Nidda ist zukunftsweisend – nicht nur in Bezug auf seine energetische Ausstattung auch die geplanten Raumkonzepte werden neue Maßstäbe setzen. Das Projekt ist ein gutes Beispiel für ein funktionierendes Zusammenspiel von nachhaltigem und modernem Bauen."
Thomas Platte, Direktor des Landesbetriebs Bau und Immobilien Hessen (LBIH): „Als zuständiger Dienstleister der Landesverwaltung kümmert sich der LBIH gern um die Anmietung dieser modernen und zeitgemäßen Unterbringung für das Finanzamt Nidda. Dem weiteren Bauverlauf wünsche ich weiterhin einen glücklichen, unfallfreien Verlauf.“