„Wir bringen die Arbeit zu den Menschen und in die Heimat: Heute weihen wir das Hessen-Büro in Fürth ein. Es ist nach dem Hessen-Büro in Limburg das zweite seiner Art in Hessen. Die Hessen-Büros sind ein Baustein, um mehr Arbeit zu den Menschen und in die Heimat zu bringen. Dies ist ein Ziel der seit einigen Jahren laufenden Strukturreform der Hessischen Steuerverwaltung. Hunderte Arbeitsplätze wurden durch sie bereits in ländlichere Regionen verlagert. Die Nutzung des Hessen-Büros in Fürth wird bis zu 45 Beschäftigten ermöglicht, die in der Region leben, aber teils weite Strecken bis zu ihrem Arbeitsplatz in Kauf nehmen. An bis zu zwei Tagen die Woche können sie zukünftig heimatnah in Fürth arbeiten. Wir haben viele gute Ideen und viel Leidenschaft in die Konzeption und Umsetzung des neuen Hessen-Büros in Fürth gesteckt. Das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen. Es eröffnet weiteren unserer Beschäftigten moderne und flexible Arbeitsmöglichkeiten. Wir bringen auf diese Weise noch mehr Arbeitsplätze zu den Menschen in ihre Heimat.“ Mit diesen Worten gratulierte heute Finanzminister Michael Boddenberg im Rahmen einer digitalen Einweihungsfeier zum neuen Hessen-Büro in Fürth.
Und auch aus einem anderen Grund wird heute Einweihung gefeiert: Die Sanierungsarbeiten am und im Finanzamt in Fürth sind beendet. In den Räumlichkeiten wird zugleich des neue Hessen-Büro untergebracht. „Das Finanzamt in Fürth ist ein echtes Schmuckstück für die Odenwald-Gemeinde geworden. Unsere Anlaufstelle für die Bürgerinnen und Bürger wird nicht nur weiterhin fester Arbeitsplatz für rund 20 Beschäftigte sein, sondern auch den 45 Kolleginnen und Kollegen offenstehen, die in Ämtern andernorts arbeiten, und denen die Arbeit im Hessen-Büro Fürth zumindest tageweise das Pendeln nach Frankfurt, Bad Homburg oder Bensheim erspart. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wünsche ich viel Freude bei der Arbeit in den frisch sanierten Räumlichkeiten. Der neue Glanz vor und in der Amtsstube trägt sicherlich auch dazu bei, dass der morgendliche Gang zur Arbeit etwas lieber angetreten wird“, sagte Michael Boddenberg. Aus dem Finanzministerium in Wiesbaden gab es für die Beschäftigten des Finanzamtes Brot und Salz zur Begrüßung.
Auch Finanzamtsvorsteher Rolf Gerber freute sich: „Neben der schönen Außenfassade gefällt mir auch die Lösung, die Barrierefreiheit über den Parkplatz an der Rückseite herzustellen, richtig gut. Alles in allem ist das eine wirklich gelungene Sanierung – das Warten hat sich gelohnt. Das ist auch die einhellige Meinung der Bediensteten, die sich darauf freuen, in den hellen und achtsam hergerichteten Räumen zu arbeiten. Auch die Einrichtung des neuen Hessen-Büros ist gleichermaßen sehr ansprechend. Hier können an insgesamt 15 Arbeitsplätzen im Wechsel Kolleginnen und Kollegen auch anderer Finanzämter tageweise arbeiten und sich dadurch die Anfahrt zu den entfernteren Stammdienststellen ersparen. Das bedeutet Zeitgewinn und ist gut für den Geldbeutel und unser Klima!“
Volker Oehlenschläger, Bürgermeister der Gemeinde Fürth, erklärte: „Das sorgfältig und mit viel Feingefühl renovierte Finanzamt ist ein absoluter Gewinn für unsere Gemeinde. Sowohl gestalterisch/architektonisch als auch hinsichtlich der Funktion, die es erfüllt. Die Gestaltung ist ein echter ‚Hingucker‘ und wurde sogar in einem Leserbrief in der lokalen Presse schon gelobt. Der Erhalt und der Ausbau von Arbeitsplätzen und die Schaffung von wohnortnahen Co-Working Spaces sind richtungsweisend und ein wichtiges Signal für unsere ländliche Region.“
Das Hessen-Büro in Fürth – Teil der Strukturreform
Arbeit zu den Menschen und in die Heimat bringen
Nach dem großen Erfolg des Pilotprojektes in Limburg handelt es sich hierbei um das zweite Hessen-Büro. Mit den Hessen-Büros soll den Beschäftigten das heimatnahe Arbeiten im bestimmten Umfang ermöglicht werden, um so den Arbeitsweg zur Stammdienststelle im Ballungsraum zu verkürzen. Dies kommt der Vereinbarkeit von Beruf und Familie, dem Ausgleich von Arbeits- und Freizeit sowie der Umwelt zu gute. Gleichzeitig wird damit eine attraktive Alternative zum Heimbüro angeboten. Die Hessen-Büros sind ein Baustein der Strukturreform der Hessischen Steuerverwaltung Arbeit zu den Menschen und in die Heimat bringen. Die Strukturreform wiederrum ist Teil der Offensive „Land hat Zukunft – Heimat Hessen“, mit der die Hessische Landesregierung einen Schwerpunkt ihrer Regierungsarbeit auf die Förderung der ländlichen Regionen legt.
„Etwa 400 Beschäftigte arbeiten dank der Reformen in der Hessischen Steuerverwaltung schon jetzt heimatnäher. Über 1.000 Arbeitsstellen werden am Ende der Strukturmaßnahme in die ländlichen Räume verlagert werden. Wir setzen bewusst ein Zeichen, dass Menschen auf dem Land gute, sichere Arbeitsplätze und Karrierechancen vor der eigenen Haustür haben. Die Hessische Steuerverwaltung ist eine innovative und leistungsstarke Verwaltung. Für die Hessische Steuerverwaltung ist das ein großer Gewinn – für die ländlichen Regionen und damit für die Menschen, die in ihnen wohnen, auch. Die Verlagerung der Arbeitsplätze geschieht selbstverständlich immer im Einvernehmen mit den Beschäftigten. Die überwältigende Resonanz zeigt, dass viele unserer Kolleginnen und Kollegen auf diese Möglichkeiten geradezu gewartet haben. Die Bereitschaft ist groß“, erklärte Finanzminister Boddenberg. Geplant sind weitere Hessen-Büro-Standorte in Fulda und Wetzlar/Gießen.
Details der Sanierung
Drei Jahre wurde das Gebäude des Finanzamtes in Fürth denkmalgerecht saniert. Rund 3,2 Millionen Euro hat dies gekostet. In hellen Farben und mit schön sanierten Details erstrahlt das Gebäude mit den historischen Natursteinelementen der Fenstergewände und des Eingangsportals in neuem Glanz. Grund für die vollständige Sanierung des zwischen 1907 und 1908 errichteten Gebäudes war neben dem undichten Dach und den durchweg renovierungsbedürftigen Innenräumen, die Herstellung der Barrierefreiheit und die energetische Sanierung.
Eine besondere Herausforderung für den Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen (LBIH), der die Baumaßnahme für das Land durchgeführt hat, war es, die Anforderungen des Denkmalschutzes mit den Erfordernissen der Barrierefreiheit und den Klimazielen des Landes in Einklang zu bringen. Aufgrund des Hochparterres mitsamt repräsentativem aber räumlich begrenztem Eingangsbereich und Natursteintreppe war es nicht möglich, hier kurzerhand für Abhilfe zu sorgen. Menschen, die auf einen Rollstuhl oder eine Gehhilfe angewiesen oder mit einem Kinderwagen unterwegs sind, erreichen in Zukunft über den Hintereingang mühelos das Erdgeschoss des Gebäudes. Mit den Geländearbeiten auf dem hinter dem Gebäude liegenden Parkplatz ist hier ein ebenerdiger Eingang in das Finanzamtsgebäude geschaffen worden. Auch ein barrierefrei erreichbarer Briefkasten ist vorgesehen.
Zudem wurde das Finanzamt energetisch auf den neuesten Stand gebracht. Das Dach wurde gedämmt, abgedichtet und neu gedeckt. Die oberste Geschossdecke, die Dachschrägen und die Decke des Untergeschosses wurden gedämmt. Unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes wurden die Natursteinfassade saniert, die Holzschindeln und die Fenster erneuert sowie die historischen Türen aufgearbeitet. Sämtliche Installationen wurden auf den neuesten Stand gebracht und eine Pelletheizung sorgt nun für Heizwärme.
Über die Stärkung des ländlichen Raumes hinaus, tragen sowohl die Verkürzung der Pendelwege für die Beschäftigten als auch die Maßnahmen zur energetischen Sanierung am Standort ihren Teil zur Erreichung des Ziels der CO2-neutralen Landesverwaltung bis 2030 bei.