„Als Landesregierung wollten wir Vorbild sein und in unsicheren Zeiten ein Zeichen setzen. Das ist uns mehr als gelungen: Im Sommer 2022 haben wir Maßnahmen zur weiteren Energieeinsparung für die Heizperiode 2022/2023 in der Landesverwaltung und den Hochschulen beschlossen und unser Ziel, 15 Prozent Wärmeenergie und 5 Prozent Strom einzusparen, nun weit übertroffen. Bei den Liegenschaften der Landesregierung, das sind Finanzämter, Polizeistationen oder Ministerien, haben wir 18,5 Prozent weniger Wärmeenergie und 5,7 Prozent weniger Strom verbraucht und bei den Hochschulen sogar 26 Prozent weniger Wärmeenergie und 6 Prozent weniger Strom benötigt“, erklärte Finanzminister Michael Boddenberg heute in Wiesbaden. „Diese gemeinsame Kraftanstrengung aller Beschäftigten des Landes war nicht nur wichtig für die Versorgungssicherheit und die Umwelt, sondern sie hat sich auch finanziell ausgezahlt: Das Land hat in der Heizperiode mehr als 10 Millionen Euro Energiekosten gespart.“
Die abgelaufene Heizperiode 2022/2023 wurde mit der vorherigen verglichen. Genau ging es um den Vergleich der folgenden Zeiträume: September 2022 bis April 2023 zu September 2021 bis April 2022. Insgesamt wurden dabei in der Heizperiode 2022/2023 bei allen Landesliegenschaften inklusive Hochschulen 115.377 Megawattstunden Wärmeenergie weniger verbraucht. Das entspricht einem durchschnittlichen Wärmeverbrauch von 5.765 Einfamilienhäusern im Jahr und 8,1 Millionen Euro weniger Wärmekosten. Die Stromeinsparung in allen Landesliegenschaften inklusive Hochschulen beträgt 12.571 Megawattstunden. Das entspricht einem durchschnittlichen Jahresstromverbrauch von rund 3.130 vierköpfigen Familien und einer Stromkosteneinsparung von 2,6 Millionen Euro. Die Landesliegenschaften und die Hochschulen wurden getrennt voneinander evaluiert, da die Hochschulen ihre Energieverbrauchsauswertungen eigenständig erstellen.
Alle Energieverbrauchsdaten hat der Landesbetrieb Bau und Immobilien (LBIH) ausgewertet und nun in einem Abschlussbericht vorgelegt. Die Auswertung konnte erst jetzt abgeschlossen werden, da die Energieversorger erst spät ihre Abrechnungen auf den Weg bringen konnten. Sie mussten unterschiedliche gesetzliche Entlastungen, die vom Bund angesichts der Energiekrise beschlossen worden waren, berücksichtigen und haben dafür oftmals mehr Zeit benötigt als üblich.
„Wir waren uns bewusst, dass unser Energieeinsparpaket wesentliche Veränderungen und auch Einschränkungen für unsere Beschäftigten mit sich bringt. Deshalb wollten wir nach der Heizperiode auch den Nutzen beziffern können, den wir durch die Gemeinschaftsanstrengung erreicht haben. Unsere Bilanz baut auf diesen Zahlen auf und wurde jetzt abschließend fertiggestellt“, so der Finanzminister.
Die Liegenschaften der hessischen Landesverwaltung insgesamt – also Finanzämter, Polizeistationen, aber auch Hochschulen – haben bisher jährlich genauso viel Wärme wie rund 30.000 Einfamilienhäuser verbraucht. Auch im Verhältnis dazu sind die genannten Einsparungen ein großer Erfolg. Zwar wird mittlerweile mehr als die Hälfte der Landesverwaltung mit umweltfreundlicher Fernwärme oder mit erneuerbaren Energien beheizt, der verbleibende Wärmeverbrauch wird aber noch überwiegend über Gas gedeckt.
Auch dank der bereits bestehenden und kontinuierlich fortgeführten Maßnahmen der Nachhaltigkeitsstrategie Hessen und den COME-Energieeffizienzprogrammen reduziert das Land seinen Energieverbrauch seit Jahren spürbar. Durch die „Energiemanagementanweisung Hessen“ hat es frühzeitig die organisatorischen Voraussetzungen für ein laufendes Monitoring etwa durch Energiebeauftragte, Energiekoordinatoren und das Kompetenzzentrum Energie des Landesbetriebs Bau und Immobilien Hessen für die Landesverwaltung geschaffen.
„Der Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen übernahm in der Funktion als Betreiber der Liegenschaften die Aufgabe, die technischen Einstellungen zu optimieren und an die bestehenden Vorgaben anzupassen. Der größte Teil der Einsparungen wurde aber durch den verantwortungsvollen Umgang der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit der eingesetzten Energie in den einzelnen Liegenschaften erreicht“, erläuterte Thomas Platte, Direktor des Landesbetriebs Bau und Immobilien Hessen.
„Hessen ging bereits vor der Energiekrise sparsam mit Energie um. Die Akzeptanz und Motivation für das Energiesparpaket bei den Beschäftigten war groß und – wie man sieht – effektiv. Ich danke allen für diese große Leistung, den guten Willen und auch die vielen eigenen Ideen zur Umsetzung des Pakets. Das ist keineswegs selbstverständlich“, erklärte Finanzminister Boddenberg an die Beschäftigten gerichtet.