Finanzstaatssekretär Uwe Becker überreicht den Hessischen Verdienstorden an Maria Würkner.

Hessisches Ministerium der Finanzen

Hessischer Verdienstorden für Maria Würkner

Maria Würkner aus Frankfurt erhält den Hessischen Verdienstorden. Sie hat sich über viele Jahrzehnte für die gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Behinderung eingesetzt und war maßgeblich an Aufbau und Organisation des Fördervereins für die Einrichtungen der Praunheimer Werkstätten e.V. beteiligt.

Zitate Finanzstaatssekretär Uwe Becker

„Wir ehren Maria Würkner heute als Vorkämpferin für die Inklusion von Menschen mit Behinderung: Während den Meisten von uns gesellschaftliche Teilhabe heute als etwas vollkommen Selbstverständliches erscheint, war sie dies für Menschen mit geistiger Behinderung in den 1970er und 1980er-Jahren leider keineswegs. Dank Maria Würkners Rolle als Gründungsmitglied des Fördervereins für die Praunheimer Werkstätten und ihres wegweisenden Engagements über mehrere Jahrzehnte hinweg wurde die Geschichte des Vereins eine Erfolgsgeschichte. Sie hat gemeinsam mit ihren Mitstreitenden viel erreicht und kann stolz auf sich sein.“

„Maria Würkners soziales Engagement zeichnet sich durch eine herausragende Tatkraft aus sowie den Glauben daran, dass sich im Zusammenschluss mit anderen Menschen viel zum Positiven verändern lässt. Der Förderverein stünde ohne ihren unermüdlichen Einsatz über viele Jahrzehnte heute nicht da, wo er ist. Er spielt eine tragende Rolle bei der Verbesserung von Lebens- und Arbeitsbedingungen von Menschen mit Behinderungen und hält beispielsweise Wohn-, Bildungs- und Freizeitangebote für sie bereit.“

„Mehr als drei Millionen Euro konnte der Förderverein bislang für die Arbeit der Praunheimer Werkstätten bereitstellen. Diese beeindruckende Zahl verdeutlicht, was ehrenamtliches Engagement für unsere Gesellschaft bewirken kann. An dieser Erfolgsgeschichte hat Maria Würkner maßgeblichen Anteil. Dafür möchte ich ihr – auch im Namen des Hessischen Ministerpräsidenten – ganz herzlich danken!“
 

Fragen und Antworten

Das Ehrenabzeichen wird vom Hessischen Ministerpräsidenten zur Würdigung besonderer Verdienste um das Land Hessen und seiner Bevölkerung verliehen, unabhängig von Wohnsitz und Staatsangehörigkeit der Geehrten. Der Hessische Verdienstorden wurde 1989 durch den damaligen Hessischen Ministerpräsidenten Dr. Walter Wallmann gestiftet. Es gibt ihn in zwei Stufen, als Verdienstorden und als Verdienstorden am Bande. Wegen des hohen Rangs der Auszeichnung ist die Zahl der Ordensinhaber und der jährlichen Verleihungen begrenzt. Weitere Informationen zum Orden finden Sie hierÖffnet sich in einem neuen Fenster.

Maria Würkner, geboren 1935 in Ratibor (Polen), fand nach einer Kindheit, die durch Krieg, Vertreibungen und Flucht bestimmt war, in Frankfurt am Main ihr Zuhause. Nach dem Besuch der Handelsschule und der Arbeit in einem Versicherungsbüro war sie als Hausfrau tätig. Sie pflegte ihre Eltern sowie ihre Schwiegereltern und zog zwei Söhne groß, davon einen Sohn mit Down-Syndrom, welcher 2005 verstarb. Die Erfahrungen, die sie als Mutter eines Sohnes mit Behinderung und seiner Arbeit in den Praunheimer Werkstätten ab 1969 machte, bestärkten sie, sich für eine bessere gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit geistiger Behinderung einzusetzen.

Würkner schloss sich zunächst mit anderen Eltern von Kindern mit Behinderungen über die Initiative „Lebenshilfe Frankfurt am Main e.V.“ zusammen. Hier fand sie Mitstreitende, mit denen sie schließlich 1992 den Förderverein für die Einrichtungen der Praunheimer Werkstätten e.V. gründete. Hintergrund der Vereinsgründung war die damals als mangelhaft empfundene öffentliche Finanzierung der Behindertenhilfeeinrichtungen, sodass betroffene Menschen auf vielen Ebenen nur unzureichend am gesellschaftlichen Leben teilhaben konnten. Die Geehrte war seit der Vereinsgründung 1992 bis 2013 zweite Vorstandsvorsitzende des Fördervereins und hat in dieser Position wesentlich zu Aufbau und Effektivität des Vereins beigetragen. Im Anschluss an ihre Vorstandstätigkeit war sie bis 2019 Mitglied des Beirates, ehe sie darauffolgend zum Ehrenmitglied im Beirat ernannt wurde.

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