Richtfest des Institute for Lung Health an der Justus-Liebig-Universität Gießen.

Hessisches Ministerium der Finanzen

Herausragende Lungenforschung in Gießen wächst weiter

An der Justus-Liebig-Universität Gießen entsteht der Neubau für das Institute for Lung Health. Das Gebäude wird Gießen als internationalen Standort exzellenter Lungenforschung weiter stärken. Den Abschluss der Rohbauarbeiten haben heute Finanzstaatssekretär Becker und Wissenschaftsstaatssekretär Degen mit weiteren Gästen beim Richtfest gefeiert.

Zitat Finanzstaatssekretär Uwe Becker:

„Momentan arbeiten die Forschenden des Institute for Lung Health noch verstreut über den Campus. Das wird sich mit dem Neubau ändern. Die Zusammenarbeit an einem Ort unter besten Bedingungen wird die renommierte Gießener Lungenforschung international noch sichtbarer machen und weiter voranbringen. Spätestens seit Corona dürfte klar sein, wie wichtig sie für unser aller Leben ist. Das Land gibt rund 38 Millionen Euro für den Bau sowie weitere rund acht Millionen Euro für die Erstausstattung des Gebäudes mit Geräten. Insgesamt investiert Hessen an der Uni Gießen über rund zwei Jahrzehnte mehr als eine Milliarde Euro in den Hochschulbau. Ich bin überzeugt: Forschung zahlt sich aus!“

Zitat Wissenschaftsstaatssekretär Christoph Degen:

„Das Institut für Lungengesundheit wird mit modernster Infrastruktur eine Brücke schlagen zwischen Grundlagenforschung und klinischer Anwendung. Das ist entscheidend für die Entwicklung neuer Therapien, zur Bekämpfung von Volkskrankheiten und auch Pandemien, wie uns die Covid-19-Krise eindringlich gezeigt hat. Mit dem neuen Institut wird der Standort Gießen seine internationale herausragende Stellung der Lungenforschung fortsetzen und weiter ausbauen. Damit wird das ILH ein Symbol für unsere Innovationskraft und unser gemeinsames Bestreben nach exzellenter Forschung.“

JLU-Vizepräsident Professor Dr. Alexander Goesmann:

„Die Gießener Lungenforschung ist eine jahrzehntelange einmalige Erfolgsgeschichte, auf die wir im JLU-Präsidium sehr stolz sind“, betont Prof. Dr. Alexander Goesmann, JLU-Vizepräsident für Studium und Lehre. „Dass die JLU seit Jahren eine feste Größe auf der deutschen Exzellenzlandkarte ist, haben wir vor allem auch den Leistungen aller an der Lungenforschung beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu verdanken – das gilt sowohl für ihre herausragenden Arbeiten in der Grundlagenforschung als auch im Hinblick auf neue Therapien und regenerative Therapieansätze. Umso mehr freuen wir uns, dass der Gießener Lungenforschung-Campus durch das Institut für Lungengesundheit komplettiert wird, mit der die universitäre und außeruniversitäre Vernetzung weiter intensiviert wird.“

Zitat Thomas Platte, Direktor des Landesbetriebs Bau und Immobilien Hessen (LBIH):

„Ich freue mich, dass unter der Projektleitung des LBIH ein weiteres hochmodernes Forschungsgebäude für die Lungenforschung am Standort Gießen entsteht. Nach dem bereits fertiggestellten Center for Infection and Genomics of the Lung wird mit dem Institut für Lungengesundheit gegenwärtig ein weiteres Gebäude realisiert, das auf die ganz besonderen Bedürfnisse der Erforschung und Behandlung von Lungenerkrankungen zugeschnitten ist. Auch von außen setzt sich der Neubau als gut sichtbare Adresse der Lungenforschung in Szene und fügt sich harmonisch in die moderne als auch historische Architektur der Umgebung ein. Wir freuen uns auf die geplante Fertigstellung Ende 2026.“

Fragen und Antworten

Der Neubau verfügt über eine Gesamtnutzfläche von rund 2600 Quadratmetern. Sein Ausbau ist für die Labornutzung optimiert und ermöglicht daher eine flexible Gestaltung der Labor- und Bürogrundrisse. Der Bau hat vier Geschosse, die als Stahlbetonskelettbau konstruiert sind: Das Untergeschoss reicht in den Hang hinein, dort wird die Technikzentrale des Gebäudes angesiedelt. Der nicht ans Erdreich grenzende Teil des Untergeschosses erhält eine vorgehängte Fassade aus Betonfertigteilen. Die drei Etagen darüber haben eine vorgehängte Fassade aus hell und dunkel lackierten Metallelementen. 

Das Institute for Lung Health ist eingebettet in ein Netzwerk aus Gebäuden, in denen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Lungenforschung widmen. Dazu zählen das Biomedizinische Forschungszentrum Seltersberg (BFS), das Center for Infection and Genomics of the Lung (CIGL), das Excellence-Cluster Cardio-Pulmonary System (ECCPS), das Deutsche Zentrum für Lungenforschung (DZL) – unter dessen Dach zukünftig auch das ILH betrieben wird – sowie das Universitätsklinikum. Die englische Bezeichnung Institute for Lung Health dient der internationalen Sichtbarkeit des Forschungsinstituts: Für Lungenforschung ist Gießen international bekannt.

Die Finanzierung des Neubaus mit Landesmitteln von rund 38 Millionen Euro erfolgt außerhalb des HEUREKA-Budgets, da es sich um ein außeruniversitäres Institut handelt, das als Ergänzung für das Deutsche Zentrum für Lungenforschung konzipiert wurde. Hessen hatte 2018 gemeinsam mit dem Bund vereinbart, dass die Forschung zur Bekämpfung von Lungenkrankheiten gestärkt werden sollte. Mit dem neuen Institut wird die bereits bestehende exzellente Lungenforschung in Gießen weiter ausgebaut. Wie aktuell das Thema etwas mehr als ein Jahr später durch die Corona-Pandemie werden würde, war damals noch nicht absehbar. Die weltweiten Auswirkungen der Pandemie haben verdeutlicht, wie wichtig die weitere Erforschung von Lungenerkrankungen ist, um Leben zu retten und die Gesundheit von Betroffenen zu verbessern.

Der Bund finanziert den Betrieb des ILH dauerhaft zu 75 Prozent, das Land Hessen übernimmt 25. Während der dreijährigen Aufbauphase und einer einjährigen Übergangsphase wurde das Institut hälftig von Bund und Land getragen. Bau und Erstausstattung zahlt alleine das Land.

Mit dem Hochschulbauinvestitionsprogramm HEUREKA investiert die Hessische Landesregierung bereits seit 2008 und nach aktueller Planung bis 2031 rund 900 Millionen Euro an der Justus-Liebig-Universität Gießen, mit anderen Investitionsprogrammen zusammen über eine Milliarde Euro. 

Die Übergabe des Gebäudes ist derzeit für das vierte Quartal 2026 geplant.