Hessens Finanzstaatssekretär Uwe Becker spricht anlässlich der History Weeks im Studienzentrum Rotenburg.

Hessisches Ministerium der Finanzen

Finanzstaatssekretär Becker spricht über Verantwortung und Wandel

Pressemitteilung des Studienzentrums der Finanzverwaltung und Justiz Rotenburg an der Fulda.

Das Studienzentrum der Finanzverwaltung und Justiz hat im Rahmen der erstmals durchgeführten Veranstaltungsreihe „History Weeks“ die Rolle der Finanzverwaltung im Spiegel der Geschichte und Gegenwart beleuchtet. Finanzstaatssekretär und Antisemitismusbeauftragter der Hessischen Landesregierung, Uwe Becker, hielt einen Vortrag über die historische Verantwortung und die aktuellen Herausforderungen der Finanzverwaltung.

Zitate Staatssekretär Uwe Becker:

„Die Finanzverwaltung war während der NS-Zeit nicht nur Zuschauer, sondern ein aktiver Teil der systematischen Verfolgung. Diese historische Verantwortung verpflichtet uns heute umso mehr, für Respekt, Toleranz und Gerechtigkeit in unserer Verwaltung einzutreten.“

„Beamtinnen und Beamte sind die Gesichter unseres Staates und unserer Demokratie. Sie repräsentieren die Werte unseres demokratischen Staates. Ihre tägliche Arbeit ist ein unverzichtbarer Beitrag, um unsere Gesellschaft zusammenzuhalten.“

„Es liegt in unser aller Verantwortung, jeder Form von Extremismus und Antisemitismus entschlossen entgegenzutreten und die demokratischen Grundwerte aktiv zu verteidigen.“

Zitate Karl Jennemann, Direktor des Studienzentrums:

„Mit den ‚History Weeks‘ wollen wir nicht nur historisches Wissen unserer Gesellschaft und auch hinsichtlich der Finanzverwaltung vermitteln, sondern unsere Anwärterinnen und Anwärter auch in dem Bewusstsein ausbilden, dass die Verwaltung als eine der drei Säulen unserer Gewaltenteilung auch in der Zukunft geschützt werden muss. Wir geben dabei wichtige Impulse und zeigen die aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen auf.“

„Das Studienzentrum ist ein Ort, in dem alle unabhängig von ihrer Herkunft und Identität gleiche Chancen haben und sich entfalten können. Es ist ganz wichtig, dass wir diese Werte vermitteln und unsere Anwärterinnen und Anwärter diese klare Haltung in ihren beruflichen Alltag mitnehmen und dann dort gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern und dem Kollegium auch leben.“

„Wir wollen nicht nur fachlich gut ausbilden, sondern die zukünftigen Beamtinnen und Beamten zu verantwortlichen Verfechtern demokratischer Werte machen. Bildung ist schließlich der Schlüssel zur Stärkung unserer Gesellschaft gegen Extremismus. Mit solchen Veranstaltungen fördern wir das kritische Denken, damit wir Fehlentwicklungen erkennen können und aktiv für unsere Demokratie einstehen.“

Fragen & Antworten

Das Studienzentrum bildet bereits seit vielen Jahrzehnten erfolgreich den Nachwuchs unserer Steuerverwaltung sowie der Hessischen Justizverwaltung aus. Die angehenden Beamtinnen und Beamte sind Repräsentanten des Staates und schwören mit dem Amtseid bei ihrer Amtseinführung das Grundgesetz und die damit verbundenen freiheitlich demokratischen Prinzipien zu wahren.

Es ist daher unverzichtbar, sich mit den Grundpfeilern der Demokratie, wie Respekt, Toleranz und Gerechtigkeit und ihrer Rolle im öffentlichen Dienst auseinanderzusetzen. Der Vortrag ist eine von vielen Veranstaltungen im Rahmen der „History Weeks“, die diese Auseinandersetzung fördern.

Schwerpunkte der Veranstaltung waren die Rolle der Finanzverwaltung in der NS-Zeit, der Umgang mit rechtsextremen Strömungen wie den Reichsbürgern und die Bedeutung demokratischer Werte bei der Arbeit im öffentlichen Dienst.

Dazu gab es Beiträge zur wirtschaftlichen Verfolgung jüdischer Bürgerinnen und Bürger im Dritten Reich, aktuelle Entwicklungen im Rechtsextremismus sowie praktische Perspektiven aus der Finanzamtspraxis.

Die „History Weeks“ im Studienzentrum erstreckten sich über zwei Wochen und umfassten Filmvorführungen, Ausstellungen und eine Exkursion, die den Beamtinnen und Beamten das Thema Geschichte und Verantwortung aus unterschiedlichen Perspektiven näherbrachten.