Visualisierung des Neubaus für die Polizei Südhessen am Pupinweg in Darmstadt.

Hessisches Ministerium der Finanzen

Energieeffiziente Neubauten für das Polizeipräsidium Südhessen in Darmstadt

Land Hessen baut für die südhessische Polizei in Darmstadt am Pupinweg neu. Zukünftig wird im Westen der Stadt nicht nur die Polizeiautobahnstation untergebracht sein, sondern auch weitere Einheiten der Polizei. Der Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen (LBIH) setzt das Neubauprojekt in Form eines Kooperationsmodells mit dem Bau- und Dienstleistungsunternehmen Goldbeck um. Beide Seiten unterzeichneten heute in Wiesbaden den Vertrag dazu.

Zitat Finanzminister Professor Dr. R. Alexander Lorz:

„Die Standortentwicklung am Pupinweg steht für moderne Polizeiarbeit und die Integration in die CO2-neutrale Landesverwaltung. Das neue Modell der Kooperationsprojekte ist eine Weiterentwicklung der bisherigen erfolgreich laufenden hessischen Projekte in öffentlich-privater Partnerschaft. Diese umfassen den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes, das Bauen und das Instandhalten. Ein wesentliches Element am Standort Pupinweg ist, dass das Grundstück und das Gebäude im Eigentum des Landes Hessen verbleiben.“

Zitat Innenminister Professor Dr. Roman Poseck:

„Ich freue mich, dass wir nach einer intensiven Planungsphase heute den Vertrag für dieses Projekt unterzeichnen. Das Neubauprojekt im Pupinweg wird ein zweiter zentraler Standort für die Polizeiarbeit des Polizeipräsidiums Südhessen werden. Durch den Neubau wird dringend benötigter Arbeitsplatz für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geschaffen. Neue Büroflächen, moderne hochwertige technische Ausstattung und eine adäquate Einrichtung werden optimale Arbeitsbedingungen bieten. Mit diesem Neubau werden wir eine moderne und zeitgemäße Polizeiarbeit mit den Bedürfnissen und Belangen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeit vereinen und damit eine hohe Arbeitszufriedenheit und gleichzeitige Effizienz der südhessischen Polizei generieren. Ich danke allen Beteiligten, die sich an der Realisierung beteiligen.“

Zitat des Direktors des Landesbetriebs Bau und Immobilien, Thomas Platte:

„Vor der Vertragsunterzeichnung für ein Kooperations-Projekt stehen sehr sorgfältige Prüfungen und Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen an. Erst wenn diese positiv ausfallen, kommt es zum Vertragsschluss zwischen einem privaten Partner und der öffentlichen Hand. Der LBIH hat als zentraler Bau- und Immobiliendienstleister des Landes mit den bisherigen ÖPP- und nun Kooperations-Projekten positive Erfahrungen gemacht. Sie sind wirtschaftlich und werden von den Gebäudenutzern erfahrungsgemäß gut angenommen. Wir freuen uns deshalb, dass das Unternehmen Goldbeck die mit hohen Umweltstandards versehenen Neubauten für das Land Hessen im Pupinweg in Darmstadt realisiert und im Anschluss auch den Betrieb für 30 Jahre übernimmt.“

Zitat des Projektmanagers bei Goldbeck Public Partner, Jörg Arnold: 

„Unser Unternehmen erhielt den Zuschlag nach einem europaweiten Vergabeverfahren. Wir freuen uns über das entgegengebrachte Vertrauen und die Bestätigung unserer bisherigen guten Zusammenarbeit. In zwei Bauabschnitten werden zwei viergeschossige Bürogebäude sowie ein Parkhaus errichtet. Insgesamt kommt das Bauprojekt auf eine Bruttogrundfläche von ca. 24.000 m². Knapp 260 Stellplätze stehen den Bediensteten der Polizei nach Beendigung der Arbeiten ab dem Jahr 2028 zur Verfügung. Mit unserer Expertise für den gesamten Gebäudelebenszyklus begleiten wir das Projekt auch nach der Schlüsselübergabe und decken das komplette Leistungsbild der Instandhaltung sowie umfangreicher infrastruktureller Leistungen in der Nutzungsphase ab.“

Fragen und Antworten

Durch das Neubauprojekt können mehrere Einheiten der Polizei, die bislang auf die Stadt Darmstadt verteilt sind, gemeinsam in einer Liegenschaft untergebracht werden. Eine bessere räumliche Vernetzung, ein Standort in zentraler Lage – in der Nähe zur Innenstadt und zum Darmstädter Kreuz – sowie moderne Arbeitsplätze: So soll die Arbeit der Polizistinnen und Polizisten in Darmstadt weiter gestärkt werden. Neben der Autobahnpolizei für Südhessen, die bereits jetzt ihren Sitz am Pupinweg hat, sollen auch die Verkehrsinspektion, die Wachpolizei und Einheiten der Kriminaldirektion Südhessen am neuen Standort untergebracht werden. Aber auch ein erhöhter Unterbringungsbedarf in Folge der Sicherheitsoffensive der Hessischen Landesregierung macht bauliche Maßnahmen erforderlich.

Das Bauprojekt gliedert sich in zwei Bauabschnitte. Der Baubeginn ist für Juli 2025 geplant. Im 1. Bauabschnitt wird das neue Dienstgebäude, das aus zwei Baukörpern besteht, im Süden des Areals errichtet. Er soll Ende 2026 abgeschlossen sein, so dass die Polizistinnen und Polizisten voraussichtlich Anfang des Jahres 2027 das neue Dienstgebäude beziehen können. Anschließend erfolgt im 2. Bauabschnitt der Rückbau der gegenwärtigen Dienstgebäude, an deren Stelle ein Parkhaus für Fahrzeuge der Polizei und Nebengebäude entstehen. Ende 2027 sollen alle Abschnitte fertiggestellt und in Betrieb genommen sein. Am Pupinweg werden dann – so die aktuellen Planungen – rund 370 Bedienstete untergebracht sein.

Kooperationsmodelle zielen beim Bau auf eine langfristig angelegte Zusammenarbeit zwischen öffentlicher Hand und privater Wirtschaft. Das Effizienzpotential liegt dabei im Wesentlichen im Lebenszyklusansatz, mit dem das Planen, Bauen, Betreiben und gegebenenfalls Verwerten in einem ganzheitlichen Ansatz optimiert wird. Es besteht ein hohes Maß an Kosten- und Terminsicherheit. Hinzu kommt die Möglichkeit, die gesamten Kosten eines Bauwerkes in einem wettbewerblichen Verfahren zu ermitteln. Das heißt konkret für das Projekt der Polizei in Darmstadt: Der für die beiden Bauabschnitte an das Unternehmen Goldbeck erteilte Auftrag umfasst neben Planung, Bau und Finanzierung auch die langfristige Vermietung und den 30-jährigen Betrieb der Neubauten. Das Land Hessen ist und bleibt Eigentümer am Projektgrundstück und den Gebäuden. Die Gesamtkosten beider Bauabschnitte liegen voraussichtlich im hohen zweistelligen Millionenbereich.

Geplant ist eine materialschonende sowie emissionsarme Bauweise und ein energieeffizienter Betrieb. Die neuen Gebäude sollen deshalb auch den Silber-Standard des Bewertungssystems Nachhaltiges Bauen vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen erfüllen.

Das Unternehmen Goldbeck fertigt wesentliche Gebäudeelemente in eigenen Werken vor und setzt sie vor Ort zusammen. Diese sogenannte systematisierte Bauweise verkürzt die Bauzeit und senkt die Kosten. Geplant ist, dass die Gebäude einen hohen Grad an Begrünung aufzeigen. Beispielsweise werden fast 50 Prozent der Fassadenflächen des Parkhauses begrünt. Der Entwurf des Architekturbüros Dohle + Lohse Architekten folgt dem Ziel, die Gebäude bestmöglich in ihre Umgebung einzufügen und eine nahbare Architektur zu schaffen. Als Wärmeerzeuger kommen für die Liegenschaft eine Geothermieanlage mit einer Sole-Wasser-Wärmepumpe sowie mehrere Luft-Wasser-Wärmepumpen zum Einsatz. Die Liegenschaft ist somit vollständig autark und wird ausschließlich mit regenerativer Energie beheizt. Für den Strom sorgt eine eigene Photovoltaik-Anlage.