Die in Frankfurt ansässige Futury Capital GmbH wird in diesem Jahr mit dem Fundraising für einen neuen Fonds starten. Der Futury Transformation Fund soll ab 2024 bis zu 100 Millionen Euro für innovative Geschäftsmodelle bereitstellen, die sich dem nachhaltigen, insbesondere dem 1,5°C-konformen Wirtschaften verschrieben haben. Investiert werden soll primär in Startups, die im Einklang mit den Pariser Klimazielen die wirtschaftliche Transformation in Bereichen des Klimaschutzes, der Kreislaufwirtschaft, der Mobilität, sowie der Ernährung und dem Immobiliensegment technologisch vorantreiben. Geplant sind rund 20 Investments in Europa in den frühen Phasen bis hin zur Wachstumsfinanzierung.
Die Mittel sollen über das breite Netzwerk des Futury-Ökosystems eingeworben werden: bei vermögenden Privatpersonen (Family Offices), Industrieunternehmen, Stiftungen und institutionellen Investoren wie Versicherungen und Pensionskassen. Auch das Land Hessen, welches bereits die ersten beiden Futury Fonds begleitet, hat angekündigt, sich erneut mit einem nennenswerten Beitrag zu beteiligen.
Krise als Herausforderung und Chance
„Lange Hitzeperioden, Waldbrände im Taunus und Niedrigwasser im Rhein sind nur einige Beispiele für die globale Klimakrise vor unserer Haustür. Sie zeigen die Dringlichkeit, mit einem Innovationsschub einen nachhaltigen Transformationsprozess anzustoßen“, sagt Futury Capital Geschäftsführer Jochen Herdrich. „Gerade Krisen haben oftmals in der Geschichte der Menschheit als positiver Evolutionskatalysator gewirkt. Auch die jetzigen Herausforderungen, zu denen auch die Erhaltung der Demokratie, mehr Gleichberechtigung, soziale Gesichtspunkte und weitere Themenfelder gehören, bergen für viele Unternehmen enorme Chancen. Mit dem neuen Fonds wollen wir genau solche Transformationsgewinner identifizieren und auf ihrem Weg zum Erfolg begleiten. Nachhaltigkeit und Klimaschutz müssen Treiber für wirtschaftlichen Erfolg werden. In diesem Sinne verstehen wir uns als nachhaltige Ökokapitalisten.“
Land Hessen unterstützt als Transformationsinvestor
Der Futury Transformation Fund folgt auf den im Jahr 2020 gestarteten Futury Regio Growth Fund mit einer Fondsgröße von 60 Millionen Euro und den 2018 gelaunchten Futury Venture Fonds mit einer Größe von 20 Millionen Euro. Der neue Fonds ist so konzipiert, dass er den Anforderungen des Artikel 8 der EU-Offenlegungsverordnung genügt und diese sogar übererfüllt, in dem sich Teile des Portfolios sogar Artikel 9 der EU- Offenlegungsverordnung unterwerfen. Fonds, die diesen Standard erfüllen, berücksichtigen besondere ökologische und soziale Aspekte bei der Auswahl der Investments.
Seit der Gründung des ersten Futury-Fonds sind sowohl die Werte-Stiftung als Initiator und Ideengeber sowie das Land Hessen involviert und unterstützen das gesamte Futury-Ökosystem finanziell und ideell nach Kräften. Zum Futury Transformation Fund wird das Land Hessen 5 Millionen Euro beisteuern und die Werte-Stiftung wird sich erstmalig auch an dem Fund selber beteiligen.
„Der Futury Transformation Fund wird dem Startup-Ökosystem in Hessen und ganz Deutschland wichtige Impulse im Hinblick auf Nachhaltigkeits- und Klimaschutzprojekte geben. Deshalb unterstützen wir die Initiative nach besten Kräften“, sagte Tarek Al-Wazir, der Hessische Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen.
„Dieses Projekt hat eine große Vorbildwirkung, weil hier private Investoren und der Staat Hand in Hand gehen und gemeinsam Innovationen für nachhaltiges Wirtschaften vorantreiben. Das Land Hessen beteiligt sich gerne an dem Fonds; neben nationalem wird auch internationales Kapital in die hessische Startup-Szene fließen“, sagte Michael Boddenberg, der Hessische Minister der Finanzen.
Eine neue Partnerin des Futury Transformation Fund ist die Venture-Capital-Gesellschaft Montan-Ventures-Saar GmbH, eine Tochtergesellschaft der Montan-Stiftung-Saar. Über diese Gesellschaft unterstützt die Stiftung unter anderem Startups aus den Bereichen Energie, Umweltschutz und Nachhaltigkeit sowie innovative Industrielösungen. „Neben dem spannenden Investment in einen der innovativsten Nachhaltigkeitsfonds freuen wir uns auf den fruchtbaren Austausch mit dem Netzwerk des Futury-Ökosystems“, sagte Stefan Rauber, Vorsitzender des Vorstands der Saarstahl AG.
Schwerpunkt auf 1,5-Grad-Ziel als Grundlage
Die Auswahl der Startups folgt einem strukturierten ESG-Assessment-Prozess, wie er schon in den beiden Vorgängerfonds zum Teil erfolgreich Anwendung fand. Ziel ist es, die Besten der Besten in ihren jeweiligen Bereichen herauszufiltern und mit Kapital sowie strategischem Know-how in ihrer geschäftlichen Entwicklung hin zu einem 1,5°C-konformen und nachhaltigen Unternehmen zu unterstützen. Weitere Schritte des Screeningprozesses sind die von der UNO formulierten Ziele einer nachhaltigen Entwicklung (SDG´s), darunter bezahlbare und saubere Energie, menschenwürdige Arbeit, Wirtschaftswachstum, Innovation und Infrastruktur, weniger Ungleichheiten, nachhaltige Städte und Gemeinden, nachhaltiger Konsum und Produktion.
Ein Team aus Investment-Experten mit langjähriger Venture-Capital-Erfahrung um Unternehmensgründer Holger Follmann sowie der früheren McKinsey-Beraterin Simone Riebel-Adam als ESG-Expertin und dem Impact-Investment-Spezialisten Jochen Herdrich werden den neuen Fonds managen. Mit Jürgen Zabel und Benjamin Krahmer gehören dem Futury Capital-Team auch zwei Geschäftsführer der ersten beiden Fonds an.
Für eine wissenschaftsbasierte Bewertung nach dem 1,5°C-Ziel sorgt eine Kooperation zwischen dem an der ESMT Berlin angedockten Future Institute for Sustainable Transformation und dem Frankfurter Climate-Tech Unternehmen right° based on science GmbH, einem weltweiten Pionier im Bereich Klimawirkungsmessung. Der Impact von Investments wird mit greifbaren °C-Kennzahlen beschrieben, die insbesondere für Laien einen ganz neuen Zugang zum Impact Investing ermöglichen. Die Kooperation mit right° wurde unter anderem auch eingegangen, weil das Unternehmen an der Integration von Biodiversität in den eigenen Ansatz arbeitet. Der Futury Transformation Fund ist damit der erste Fund weltweit, der wissenschaftsbasierte °C-Kennzahlen für die Messung und das Steuern von Impact nutzt.
Top-Experten als Sparringspartner
Fonds und Team werden kontinuierlich beraten von führenden Nachhaltigkeits- und Venture-Capital-Experten, wie dem Pionier in der Klimafolgenforschung Professor Dr. Johan Rockström, der Frauenrechtsaktivistin und Publizistin Zainab Salbi, dem international renommierten Biologen und Naturschützer Dr. Christof Schenck, der anerkannten Forscherin für Entwicklungs- und Arbeitsökonomie Professor Dr. Raji Jayaraman, und dem Gründungspartner des Venture-Capital-Investors Headline, Andreas Haug.
Aufgelegt wird der neue Fonds vom Frühphasen- und Wachstumsinvestor Futury Capital GmbH. Das Unternehmen unterstützt seit der Gründung ambitionierte Gründer bei der Beschleunigung des Wachstums ihrer Unternehmen und begleitet sie auf ihrem Weg zu globalen Marktführern. Durch ihr exzellentes Netzwerk bietet Futury Capital den Unternehmen bestmögliche strategische und operative Unterstützung.
Futury und Werte-Stiftung – Erfolg durch Vernetzung
Gemeinsam mit der Werte-Stiftung hat die Futury Gruppe ein breites Netzwerk von führenden Vertretern aus Wirtschaft, Sport, Wissenschaft und Politik geschaffen. Dieses Netzwerk fördert Talente aus der ganzen Welt, unterstützt junge Entrepreneure und bringt innovative und nachhaltige Geschäftsmodelle in Deutschland und international voran. Ein Großteil des Erfolgs resultiert aus dem engen Austausch zwischen den beteiligten Partnern aus Industrie, Wissenschaft, Gesellschaft und Politik.
Die Werte-Stiftung wurde im Jahr 2005 ins Leben gerufen und engagiert sich in drei Handlungsfeldern: Gesellschaft, Wirtschaft und Sport. Unter dem Motto „Werte stärken. Menschen fördern. Ideen schaffen.“ ist das Ziel der Stiftungsarbeit, eine Gesellschaft zu fördern, in der Werte fest verankert sind. Die Stiftung tritt für sozialen Zusammenhalt sowie Chancengleichheit ein und fördert Wertevorbilder aus Sport und Wirtschaft.
Zum Ökosystem gehört auch die Futury GmbH. Diese seit 2016 bestehende Innovations- und Gründungsplattform vernetzt unternehmerische Talente und junge Start-Ups mit Marktführern, um gemeinsam innovative und nachhaltige Geschäftsmodelle voranzutreiben. Hauptaugenmerk ist das Flaggschiff-Programm THE MISSION, das wertschöpfungskettenübergreifend Partner und Start-Ups zu drei verschiedenen Themen (Food, Waste, und Construction) versammelt, um in drei Monaten neue Prototypen für den Markt zu entwickeln.
Als dritter Pfeiler im Ökosystem hilft das Future Institute for Sustainable Transformation (FutureIST), ein Joint Venture mit der ESMT, Berlin, jungen Firmen und etablierten Unternehmen mit wissenschaftlicher Kompetenz und Bildungs-Know-how bei der Umsetzung ihrer nachhaltigen Geschäftsmodelle. Gerade erst wurde hier auch die Frankfurter Erklärung rund um den Weltnaturgippfel 2022 unterzeichnet.